Aus Venezuela (7): Rote Punkte

Es gibt sie überall hier in Caracas, selbst in den reicheren Stadtteilen. Rote Punkte. Dort finden sich Aktivisten der PSUV, der Regierungspartei von Hugo Chávez, die den Menschen, die vorbei kommen, erzählen, wie und was sie wählen sollen. Ein solcher war hier bereits einmal Thema, das “Public Viewing” von einem der früheren Einträge fand an einem dieser Punkte statt. Sie erfüllen wie auch die Stände der nationalen Wahlbehörde den Zweck, auf die Wahl vorzubereiten. Natürlich klären die Stände der Wahlbehörde — zum einen in allen Metro-Stationen und zum anderen auf öffentlichen Plätzen — nur auf, wie die Wahlcomputer funktionieren, während die Aktivisten klar machen, wer gewählt werden soll. Heute war ich an einem dieser roten Punkte, führte ein Interview mit einer Aktivistin und erlebte einen Vorteil deren aufgespannten roten Pavillions: Sie schützen vor Regen. Das ist in der aktuellen Regenzeit durchaus wichtig, denn wenn es hier regnet, dann regnet es richtig. Es schüttet. Nachdem ich vorgestern einmal so richtig nass geworden bin, war der Rote Punkte für mich heute genau der richtige Ort. Auch wenn ich natürlich nicht wählen kann.