Perspektiven für Bolivien

Mein Kommentar aus den „Blättern für deutsche und internationale Politik“ ist jetzt auch online verfügbar. Danke Peter Djordjevic für die Bearbeitung, die Veröffentlichung und die kostenfreie Werbung auf der Startseite seines interessanten „Womblogs“. Zum Thema Bolivien hat das Leipziger Online-Magazin Quetzal vor Kurzem auch eine Rezension von mir veröffentlicht, die später im Jahr auch kleiner Teil eines Buches über das neue Bolivien werden wird. Derzeit ist das Thema der Neugründung und insbesondere der in Teilen wohl fehlende strategische Plan ein Thema, wird doch derzeit in Bolivien unter anderem die Regierung bestreikt. Die Frage, welche Alternative es zu einer herkömmlichen Konfrontation im Lohnkampf geben kann, wird scheinbar nicht oder nur sehr wenig gestellt. Zunächst nur so viel: Es wäre in meinen Augen sinnvoll, wenn die Arbeiter nicht (nur) dafür streiken, dass sie mehr Lohn erhalten, sondern auch dafür, dass sie selber die Kontrolle in den Fabriken übernehmen und diese in Verbindung mit den Bewegungen außerhalb der Fabriken führen (ein paar Hinweise in diese Richtung gibt es im letzten Kapitel meines Buches). Das wäre dann sicher nicht mehr „konterrevolutionär“, wie Evo Morales die Streiks genannt hat. Ohne Zweifel zeigt dieser Konflikt wieder einmal, dass es absolut notwendig ist, dass sich die Bewegung über ihr Verhältnis zum Staat klar wird, dass sie sich ebenso transformiert wie der Staat und das in Bolivien (wie auch anderswo) die politische Bildung vorangetrieben wird.