Die Lage nach dem Putschversuch in Ecuador hat sich zwar beruhigt, die Interpretationen des Ereignisses sind jedoch immer noch sehr unterschiedlich. Interessant sind da neueste Recherchen die vermuten lassen, dass es schon im Vorfeld gewisse Informationen gab und die oppositionellen Medien offenbar eingebunden waren. Die indigene Opposition zu Präsident Rafael Correa, geführt vom einflussreichen Dachverband CONAIE, hatte dabei nicht nur im Laufe des 30. Septembers schon scharfe Kritik geübt, sondern auch danach den Präsidenten und seine Politik für die Lage verantwortlich gemacht. Ein kleinen Hintergrund zum schwierigen Verhältnis zwischen der CONAIE und Correa hat Benjamin Dangl veröffentlicht, eine Zusammenfassung der verschiedenen Interpretationen ist auch auf Amerika21 erschienen, dabei geht es auch um die aufgeworfene Frage, inwieweit Personen aus der indigenen Bewegung von US-amerikanischen Stellen finanziert werden. Der Putschversuch und seine Folgen zeigt auf jeden Fall, wie sehr die ecuadorianische Gesellschaft weiter gespalten ist, ob der nach den Ereignissen zunächst gestärkte Correa es schaffen wird, die Lage in den Griff zu bekommen, wird sich zeigen.
Previous Post: Analysen zur Wahl in Venezuela
Next Post: Neue Bücher über Bolivien