Ecuador in der Kritik

Rafael Correa und die Regierung in Ecuador gilt für viele Linke in Ecuador und auch in Europa immer mehr als rotes Tuch. Gerne wird beispielsweise in der taz relativ scharf berichtet, gerade wenn es um das ITT-Projekt geht. Bei dem Projekt, das Öl im Regenwald im Boden zu lassen und dafür von der internationalen Staatengemeinschaft die Hälfte des zu erwartenden Erlöses zu bekommen, handelt es sich zweifellos um eines der wichtigsten Vorhaben der Regierung des Landes. Aber Präsident Correa hat sicher recht mit seiner Aussage, dass die Internationale Staatengemeinschaft eben nicht dem Land Bedingungen diktieren und die Souveränität damit schleichend aufheben darf. Seine Reaktion mag dabei überzogen gewesen sein, in der Sache würde ich ihm recht geben. Über Correa und seine Positionen ist hierzulande sicher noch weniger bekannt als über die anderen linken Regierungen. Deswegen möchte ich auf zwei Interviews mit ihm hinweisen und zur Lektüre empfehlen. Das eine ist ein eher bürgerlich-biederes des Fernsehkanals euronews aus dem Dezember 2009, das andere, veröffentlicht im Znet, ist von seinem Inhalt her interessanter, auch wenn ich mir einen größeren Schwerpunkt auf die Frage der Basisbewegungen gewünscht hätte und seine Darstellung des Dialektischen Materialismus doch wohl eher den dogmatischen Partei-Marxismus des Realsozialismus beschreibt als die theoretische Leistung von Marx und Engels.